Unser dritter Tag in Dalnie Zelentsy begann um 8 Uhr
mit dem Frühstück. Anschließend fuhren die drei zoologischen Gruppen
mit Herrn Kappen und Mark zu einer botanischen Exkursion. In zwei
Gruppen brachte sie unser Jeep etwa 20 km östlich von Dalnie. Die
beiden botanischen Gruppen durften sich das provisorische Labor
etwas näher anschauen und die Proben vom vorigen Tag bestimmen.
Das gefundene Plankton unterschied sich leider kaum von dem der
Ostsee, wesentlich spannender war da schon der Seehund, der am Vormittag
in der Bucht herumschwamm. Er zeigte sich aber immer nur kurz, so
daß nicht geklärt werden konnte, um welche Art es sich handelte.
Am Abend sollte um 18.23 Uhr Springtide sein, daher
zogen wir gegen halb sechs los ins Watt. Das Wasser fiel und fiel,
erst später bemerkten wir, daß aufgrund von Zeitverschiebungen der
wirkliche Tiefpunkt erst eine Stunde später eingetreten wäre. Trotzdem
konnten wir relativ weit ins Watt hinaus gehen, sogar das Schiffswrack
im östlichen Teil der Bucht war bequem erreichbar. Neben vielen
Vögeln fanden wir Schalen von Modiolus modiolus und einen
Priapuliden.

Zurück in unserem gemütlichen Heim konnten wir uns
direkt an den gedeckten Tisch setzen, denn das Essen war schon fertig.
Direkt danach hatten uns die Russen zu einem Freundschafts-Fußballspiel
eingeladen. Von irgendwoher wurde ein Ball organisiert, und pünktlich
um halb zehn war Anpfiff im örtlichen Fußballstadion.
Mit dem Kampfruf "auf die Russen, fertig
- los!" stürzte sich unsere Mannschaft ins Gefecht. Die Spieler
waren: Tina, Stefan, Thomas, Marcus, Alex, Rolf, Dieter und Herr
Spindler. Sie wurden tatkräftig unterstützt von Alexej, unserem
Dolmetscher, und unserem TA. Das Spiel war spannend, die Stimmung
im Publikum sehr gut, (auch wenn sich der russische Kommandeur etwas
mehr Erfolg für sein Team gewünscht hätte). Besonders erwähnenswert
war die Aktion von Rolf: nach erstem Zögern erklärte sich
spontan bereit sich ins Spiel einwechseln zu lassen. Er zog die
Regenjacke aus, trat auf's Spielfeld, bekam den Ball, schoß
ein Tor und ließ sich mit der Begründung "Man soll
am Zenit der Leistung aussteigen" sofort wieder auswechseln.
Leider wurde das Tor nicht gegeben, so daß Rolf dann doch
durchspielen mußte. Schließlich endete die ganze Aktion mit
einem klaren Sieg 7:4 für uns und einer Siegesfeier in der Sauna.

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