Tagesprotokoll vom Dienstag, den 03.08.1999
von Ute Kossak
Feldkurs in Dalnie Zelentsy (3. Tag)

Unser dritter Tag in Dalnie Zelentsy begann um 8 Uhr mit dem Frühstück. Anschließend fuhren die drei zoologischen Gruppen mit Herrn Kappen und Mark zu einer botanischen Exkursion. In zwei Gruppen brachte sie unser Jeep etwa 20 km östlich von Dalnie. Die beiden botanischen Gruppen durften sich das provisorische Labor etwas näher anschauen und die Proben vom vorigen Tag bestimmen. Das gefundene Plankton unterschied sich leider kaum von dem der Ostsee, wesentlich spannender war da schon der Seehund, der am Vormittag in der Bucht herumschwamm. Er zeigte sich aber immer nur kurz, so daß nicht geklärt werden konnte, um welche Art es sich handelte.

Am Abend sollte um 18.23 Uhr Springtide sein, daher zogen wir gegen halb sechs los ins Watt. Das Wasser fiel und fiel, erst später bemerkten wir, daß aufgrund von Zeitverschiebungen der wirkliche Tiefpunkt erst eine Stunde später eingetreten wäre. Trotzdem konnten wir relativ weit ins Watt hinaus gehen, sogar das Schiffswrack im östlichen Teil der Bucht war bequem erreichbar. Neben vielen Vögeln fanden wir Schalen von Modiolus modiolus und einen Priapuliden.

Im Watt vor sowjetischer Altlast

Zurück in unserem gemütlichen Heim konnten wir uns direkt an den gedeckten Tisch setzen, denn das Essen war schon fertig. Direkt danach hatten uns die Russen zu einem Freundschafts-Fußballspiel eingeladen. Von irgendwoher wurde ein Ball organisiert, und pünktlich um halb zehn war Anpfiff im örtlichen Fußballstadion.

Mit dem Kampfruf "auf die Russen, fertig - los!" stürzte sich unsere Mannschaft ins Gefecht. Die Spieler waren: Tina, Stefan, Thomas, Marcus, Alex, Rolf, Dieter und Herr Spindler. Sie wurden tatkräftig unterstützt von Alexej, unserem Dolmetscher, und unserem TA. Das Spiel war spannend, die Stimmung im Publikum sehr gut, (auch wenn sich der russische Kommandeur etwas mehr Erfolg für sein Team gewünscht hätte). Besonders erwähnenswert war die Aktion von Rolf: nach erstem Zögern erklärte sich spontan bereit sich ins Spiel einwechseln zu lassen. Er zog die Regenjacke aus, trat auf's Spielfeld, bekam den Ball, schoß ein Tor und ließ sich mit der Begründung "Man soll am Zenit der Leistung aussteigen" sofort wieder auswechseln. Leider wurde das Tor nicht gegeben, so daß Rolf dann doch durchspielen mußte. Schließlich endete die ganze Aktion mit einem klaren Sieg 7:4 für uns und einer Siegesfeier in der Sauna.

Mittelstürmer Stefan (links) und seine Fans (der Rest)

 
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Last modified: 17-10-99; Author: Thomas Mattern; Maps (c) 1988-1998 Microsoft Coorperation