Um kurz vor neun hieß es mal wieder: "Aufstehen
!!!" Dabei war die Nacht doch viel zu kurz gewesen. Obwohl
man hier zur Zeit eigentlich gar nicht von Nacht sprechen kann,
denn dunkel wird es ja so gut wie nicht. Nachts um 3.00 oder 4.00
ist es noch immer genauso hell wie abends um 21.00. Da merkt auch
fast gar nicht wie schnell die Zeit schon wieder `rum ist und schon
wieder ist man erst um 4.00 ins Bett gekommen. Naja , aber was soll`s,
aufstehen muß man trotzdem, denn um ca. 9.00 soll es Frühstück geben.
Allerdings bekommt man beim ersten Blick aus dem Fenster noch viel
weniger Lust aufzustehen. Draußen ist es heute völlig grau und der
Himmel sieht so aus, als ob es jeden Moment anfängt zu regnen. Einfach
ziemlich ungemütlich!

Nach
dem dann so nach und nach alle von den Toten auferstanden sind und
das Frühstück beendet haben, beginnt der größte Teil der drei Gruppen
Phyto und Zooplankton sowie Benthos um ca.
10.15 Uhr mit der Laborarbeit. Das heißt, es werden die schon vorhandenen
Proben untersucht und die jeweils gefundenen Arten bestimmt. Die
beiden Botanikgruppen fahren um ca. 10.20 Uhr mit dem kleinen "Forschungsschiff"
auf die Deutsche Insel . Sie liegt direkt an der Einfahrt
in den kleinen Hafen und soll eine sehr schöne Pflanzenwelt haben.
Nachdem das Boot wieder zurück ist, gehen die Leute an Bord, die
heute das Glück haben an der Ausfahrt teilzunehmen. Sie legen um
10.35 Uhr wieder ab, um zur Probennahme hinauszufahren (Planktonnetz
und Dretsche) und anschließend noch den Vogelfelsen zu besichtigen.
Dort gibt es Trottellummen, Dickschnabellummen, Gryllteisten, Dreizehenmöven
und Papageitaucher zu bewundern. Mittlerweile haben aber alle festgestellt,
daß das Wetter heute wirklich nicht besonders toll ist und erst
recht nicht sehr einladend, um mit dem Schiff raus zu fahren. Die
Leute die jetzt auf dem Schiff sind, werden deshalb nun auch von
niemandem mehr um ihren Job beneidet. Beim Frühstück war das noch
anders.

Nachdem wir uns im Labor einen Teil der
Proben angesehen, auch schon etwas bestimmt haben und wir schon
halb erfroren sind (hier ist es eisig kalt drin) , machen wir von
12.45 15.00 erst einmal Mittagspause. In der Zwischenzeit sind
auch die Teilnehmer der Bootsausfahrt wieder zurück und ziemlich
durchgefroren. Nach der Pause wird die Laborarbeit wieder fortgesetzt
und nun haben die beiden Botanikgruppen die Möglichkeit, zum Vogelfelsen
zu fahren. Jetzt fängt es auch noch zu regnen an!!! Um 17.00 kehren
sie völlig durchgefroren und naß zurück. Ein Teil von ihnen geht
daraufhin erst einmal in die russische Sauna, um wieder warm zu
werden, denn eine Heizung gibt es ja hier nicht. Außerdem ist ein
Saunagang ja auch was schönes. Um ca. 18.45 beenden wir auch unsere
Laborarbeit und gehen zum Abendessen. Nach dem Essen (ich glaube
es gab Nudeln) soll heute mit den ersten 4 Referaten begonnen werden.
Von 20.15 22.00 hören wir dann : Hydrographie des Barentsmeeres;
Bedeutung von Klimaschwankungen für arktische Küstenökosysteme
; Arktisches Phytoplankton und Arktisches Zooplankton.
Danach sind wir zwar alle schon recht
müde und außerdem regnet es ziemlich stark, trotzdem beschließen
einige von uns auch noch in die Sauna zu gehen. Leider müssen wir
feststellen, daß sie schon von Alexej und Ivan besetzt ist. Wir
haben allerdings keine Lust zu warten und später reinzugehen und
wollten es schon ganz sein lassen für heute. Dann haben wir aber
beschlossen, daß wir (Inke, Astrid, Tina, Ute, Ursel , Jana) da
auch noch mit reinpassen und haben uns zu den beiden gesellt. Mit
acht Leuten war es dann auch ziemlich voll. Allerdings haben sich
Alexej und Ivan auch gar nicht mehr getraut mit in den Saunaraum
zu kommen, sondern haben die ganze Zeit im Vorraum gesessen, Bier
getrunken und Musik gehört. Auf unsere Frage, ob sie vielleicht
noch ein paar Bier für uns hätten, haben sie sogar noch sechs Bier
für uns geholt. Leider war das Brennmaterial für den Ofen schon
alle, so daß es nicht mehr heiß genug wurde um zu schwitzen und
wir es nur noch angenehm warm hatten (wenn man von den beiden äußeren
Plätzen absieht, an denen es durch die Ritzen zwischen dem Holz
reingezogen hat).
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