Einige Exkursionsteilnehmer hatten keine gute Nacht.
Dies wird entweder auf das Abendessen, auf die Pilze in den Nudeln,
die Wassermelonen (Prof. Spindlers Vermutung) oder nicht abgekochtes
Wasser zurueckgeführt. Es können also nicht alle zum Frühstück um
9.00 erscheinen. Gennadi Tarasov schlägt vor, zu einer Insel zum
Moltebeerenpflücken zu fahren. Es möchte aber niemand mitkommen
und so wird geplant, um 10.00 ins Litoral zu gehen, da um 11.40
Niedrigwasser ist. Um 10.15 brechen wir auf in Richtung Felswatt.
Dort angekommen teilen wir uns in Gruppen ein: Die Botaniker nehmen
die botanische Zonierung auf und vermessen sie, während eine Gruppe
der Zoologen im Supralitoral, eine im Eulitoral ,eine im Sublitoral
und eine in den Gezeitentümpeln Tiere sammelt. Um 11.30 treffen
wir uns wieder, Mark Schlensog erklärt die botanische Zonierung
und Dieter Piepenburg erzählt etwas über die zoologische Zonierung
im Litoral. Danach darf wer Lust hat noch weitere Tiere sammeln.
Wir treffen uns wieder um 13.00 zum Mittagessen (das übliche Brot,
Käse und Wurst sind mittlerweile rar geworden).
Für
den Nachmittag haben die Botaniker eine Exkursion in einen Birkenwald
geplant, der südlich von Dalnie Zelentsy liegt. Die Zoologen treffen
sich um 14.30, um die Tiere aus dem Litoral, sowie die gedredgen
Tiere vom Vortag zu bestimmen, ausserdem muss heute das Labor geräumt
und die Sachen wieder eingepackt werden. Die kranken, bzw. von den
Strapazen der letzten Nacht geschwächten Studenten ruhen sich aus.
Sasha, der Nudibranchienforscher, kommt nachmittags
ins Labor und hilft beim Bestimmen. Um 17.40 wird ein Videofilm
mit Aufnahmen von Dalnie Zelentsy und Umgebung unter und über Wasser
gezeigt (er handelt hauptsächlich von einer gequälten Seespinne).
Inzwischen haben wir unsere Sachen aus dem Labor gepackt und auch
der gelbe LKW ist aus Murmansk zurück, die Abreise scheint also
näher zu rücken.
Um 19.00 gibt es Abendessen (die geliebten Spaghetti
mit Tomatensauce nach Dähnhardtscher Art. Danke für`s Kochen Dorothee!!!).
Um 20.10 treffen wir uns in der Schule und Nelya, die Hydrozoenforscherin
hält einen Vortrag über Auswirkungen der Jahreszeiten für die Tiere
im Gebiet um Dalnie Zelentsy. Die Wassertemperatur erreicht hier
im August mit 9°C ihr Maximum, im Winter liegt sie unter 0°C, erreicht
aber nicht -1,8°C, so dass es nicht zur Meereisbildung kommt.
Sasha zeigt Fotos von Nudibranchien, er selbst ist
einer der wenigen russischen Forscher auf diesem Gebiet und hat
schon 10 Arten neu beschrieben. Nelya erzählt noch etwas über die
Hydrozoe Obelia laongissima, die wegen zu kalter Wassertemperaturen
im südlichen Barentsmeer keine geschlechtsreife Medusenform hervorbringen
kann.
Nach diesen gelungenen Vorträgen regelt Prof. Spindler
mit uns noch einige Formsachen wegen der Protokolle und die Botaniker
treffen sich noch zu einer Diskussion über die Verarbeitung der
Ergebnisse.

Nun heisst es wieder Rucksäcke packen. Danach treffen
wir uns zu einer Abschiedsparty in der Küche, die wenigen Vodkareste
müssen schliesslich getrunken werden. Aljoscha gibt noch einige
Toasts zum Besten, von denen sei nur dieser eine erwähnt:
Es war einmal ein Mann, der wollte Jagen gehen,
aber er hatte nur noch einen Pfeil. Also ging er in die Berge. Bald
darauf sah er einen Hasen und schoss seinen Pfeil ab. Er verfehlte
sein Ziel und machte sich auf die Suche nach dem Pfeil. Er fand
ihn bald in dem Maul eines Frosches. Der Frosch gab ihm den Pfeil
und sprach mit menschlicher Stimme: "Nimm mich mit zu Dir nach Hause!".
Das tat der Mann. Zu Hause angekommen wollte der Frosch mit im Bett
des Mannes schlafen und als dieser es ihm erlaubte, verwandelte
sich der Frosch in eine wunderschöne junge Frau. Gerade in diesem
Augenblick kam die Ehefrau des Jägers nach hause und wunderte sich
sehr. Da erzählte ihr Mann ihr die ganze Geschichte und sie glaubte
ihm. Also trinken wir auf die Frauen, die ihren Männern alles glauben!
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