Nach
einem letzten Versuch in der Nacht zum 8.8.1999 die Vodkavorräte
komplett zu vernichten müssen wir um 7:30 Uhr aufstehen, um den
Rückweg von Dalnie Selentsy nach Murmansk vorsichtshalber pünktlich
anzutreten. Um 8:00 Uhr zum Frühstück gibt es wie seit längerem
gehabt eine Auswahl von Brot, Tomaten, Honig, Marmelade, Kaffee
und Tee. Die übrigen Lebensmittel werden an den offiziellen Hausmeister
übergeben, der sie dann im Haus verteilen will. (Oder auch nicht).
Die Beladung der LKWs geschieht pünktlich und damit
beginnt die Heimreise Richtung Murmansk auf der Pritsche eines kleinen
LKW's über mehrere Kilometer schwer befahrbare Schotterpiste, deren
Schlaglöcher mit allem-was-dem-Zweck-dient gefüllt sind, wie zum
Beispiel Heizkörper, Müll und Ähnlichem. Nach einer Stunde um 11:00
Uhr und vielem Gerüttel mit einer ständigen Einhüllung durch Staßenstaub
heißt es auf einmal Pause machen, um Pilze und Beeren zu sammeln.
Der Umsteigtreffpunkt von der LKW-Pritsche auf den
Bus ist um 12:00 Uhr erreicht. Der Bus ist sogar trotz anders lautender
Zweifel pünktlich an Ort und Stelle. Die Fahrt geht jetzt mit dem
Bus eines ungarischen Herstellers, der offenbar Stoßdämpfer beim
Zusammenbau nicht gerade vorrätig hatte, weiter. Um 13:00 Uhr heißt
es schon wieder zur allgemeinen Verwunderung stop. Wir stehen in
einem Dorf namens Tormannie und allgemeine Verwunderung macht sich
breit warum wir hier halten. Nach fünf Minuten geht es auch schon
wieder weiter.
Gegen
14:00 Uhr fegt eine Staubwolke durch den Bus, da die durch eine
Plane ersetzte Heckscheibe gerissen ist. Leukoplast aus der Reiseapotheke
kommt zum Einsatz, um die Plane zu flicken. Improvisieren haben
wir gelernt in den letzten Tagen! Doch nach einer halben Stunde
ist eine erneute Zwangspause angesagt. Die Plane ist wieder gerissen
und der Businnenraum komplett in Staub gehüllt. Noch mal kleben!
Bei der Gelegenheit wird auch gleich der Sand im Tank des LKWs wieder
aufgerührt, um weiteren Zwangspausen durch verstopfte Filter vorzubeugen.
Doch nach zehn Minuten heißt es wieder Pause. Offizielle Erklärung:
Technical break and lunch. (Hatten wir das nicht vor zehn
Minuten?)
Endlich um 16:30 Uhr nach einem Tag Fahrt erreichen
wir Murmansk. Nach hektischen, kurzen Konsumtouren in den nächsten
Produkti stellt sich heraus, daß man Gerichte in Restaurants eine
Woche im voraus bestellen muß. Aber unser Fremdenführer G.Tarasov
führt uns über Hinterhöfe in ein Restaurant, das hier wohl eine
Ausnahme machen kann. Nach einigen Tagen Feldbedingungen kommen
wir uns mit weißem Tischtuch und richtigen Gläser wieder zivilisiert
vor. Das Gelage mit mehrmaligem Nachbestellen ist um 23:00 Uhr beendet.
Weiteres feuchtfröhliches Ausklingen in der Murmansker Disco und
im Hotel runden diesen abenteuerlichen Tag ab.
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