Dieser Tag begann für die Dozenten recht
früh um 8 Uhr mit einem Treffen mit dem Leiter des Polar-Alpinen
Botanischen Gartens, Professor Vladimir K. Zhirov, während die Studenten
noch in ihren Betten lagen und schliefen. Für uns begann der Tag
erst später, als die Dozenten zurückkehrten und zum Aufbruch zu
einer Exkursion in ein Tal in der Nähe von Kirovsk drängten.

Dort fand sowohl eine botanische als auch eine geologische
Führung statt. Zu dieser Führung hatten ausnahmsweise die Dozenten
den längeren Fußmarsch, da die russische Technik ihren Heimvorteil
gegenüber der japanischen ausspielte. Der russische Studenten-Bus
war zwar bei weitem nicht so bequem, aber wußte die Schlaglochpiste
besser zu nehmen.
Da
der Zeitplan für den heutigen Tag recht eng war, mußte die Exkursion
zeitig beendet und unser Gepäck aus dem Student-Hotel in Kirovsk
geholt werden, um nach Apatiti zu fahren. Dort besuchten wir das
Geologische Museum des Kolaforschungszentrums der Russischen Akademie
der Wissenschaften. In einer Führung erläuterte uns der Direktor,
Professor Vinogradov, die geologische und politische Geschichte
der Kola-Halbinsel. Er machte uns auf die immens großen Mineralvorkommen
aufmerksam. Diese Ressourcen konnten jedoch während des Kalten Krieges
nur bedingt genutzt werden, da die Halbinsel militärisches Sperrgebiet
war. Erst
ein Besuch Gorbatschows 1987 brachte eine wirtschaftliche Öffnung.
Professor Vinogradov berichtet uns auch noch von einem Tiefbohrungs-Weltrekord
auf 12.000 Meter in die Erdkruste.
Nach der Führung wurden die Studenten in den Bus verfrachtet
und die Dozenten zu dem in Russland scheinbar obligatorischen Umtrunk
mit dem Direktor geladen, bevor es weiter nach Murmansk ging. Unsere
Busfahrt wurde durch einem Zwischenstop unterbrochen, den Professor
Kappen für weitere botanische Erläuterungen nutzte. In Murmansk
angekommen ging es direkt zur Kantine, wo unser Abendessen schon
auf uns wartete.
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